Das sind die Tricks bei Cookie-Bannern

Author Image Tobias Struebing | 25. April 2023 | 0 Kommentare

Cookie-Banner sind unbeliebt und lästig. Und schuld daran ist der Datenschutz, so denken viele. Doch das stimmt nicht. Aber das ist nicht das Einzige, was bei Cookie-Bannern häufig nicht richtig ist. Viele Cookie-Banner missachten Vorgaben.

Nicht der Datenschutz will Cookie-Banner

Eine gut gemachte und faire Internetseite benötigt kein Cookie-Banner, weil sie nur technisch notwendige Cookies verwendet, so der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Professor Ulrich Kelber.

Es sind die Website-Betreibenden, die personenbezogene Daten sammeln möchten und deshalb über Cookie-Banner die erforderliche Einwilligung der Nutzenden einholen müssen. Aber das ist nicht alles: Es sind nicht nur die Betreiber der betreffenden Websites, die Cookie-Banner notwendig machen. So manche arbeiten dabei auch mit unfairen oder rechtswidrigen Mitteln.

Datenschutzaufsichtsbehörden berichten von Tricks bei Cookie-Bannern

Der Ausschuss der Datenschutzaufsichtsbehörden in der EU (Europäischer Datenschutzausschuss) hatte dazu eine Task Force Cookie-Banner gebildet, die nun ihren Abschlussbericht veröffentlicht hat. Darin sind viele Abweichungen von den Vorgaben für eine rechtsgültige, freiwillige und informierte Einwilligung beschrieben, die bei Cookie-Bannern verschiedener Websites aufgedeckt wurden.

Öffnet man zum Beispiel eine Webseite und baut sich dort ein Cookie-Banner auf, das es leicht macht, alle Cookies zu akzeptieren, wo aber ein Ablehnen der optionalen Cookies augenscheinlich nicht möglich ist, dann entspricht dies nicht den rechtlichen Vorgaben. Die fehlende Schaltfläche zum Ablehnen der Cookies ist jedoch nur ein Beispiel von vielen.

Viele Cookie-Banner sind irreführend

Der Bericht der Task Force Cookie-Banner zeigt, wie vielfältig die Tricks bei Cookie-Bannern sein können, mit denen Website-Betreiber die Einwilligung der betroffenen Nutzenden nicht erfragen, sondern vielmehr erschleichen wollen:

  • Betreiber von Websites stellen Optionen zur Auswahl dar mit vorab angekreuzten Kästchen.
  • Die Cookie-Banner enthalten einen Link und keine Schaltfläche, um die Cookies abzulehnen. Dabei wird das Ablehnen erst durch Öffnen mehrerer Unterseiten möglich. Das verkompliziert und erschwert eine Ablehnung.
  • Der „Akzeptieren“-Button ist deutlich hervorgehoben, die Schaltfläche „Alle akzeptieren“ ist gut sichtbar, Schaltflächen für das Ablehnen oder für andere Optionen dagegen nicht.
  • Website-Betreiber bezeichnen Cookies als „wesentlich“ oder „unbedingt erforderlich“, die aber technisch nicht erforderlich sind und nur der Sammlung personenbezogener Daten dienen, sodass das Ablehnen optionaler Cookies diese nicht betrifft.

Tipp: Lieber verzichten als auf Tricks reinzufallen

Treffen Sie auf eine Website, die es komplizierter macht, optionale Cookies abzulehnen als sie zu akzeptieren, ist Vorsicht angesagt. Cookies, die nicht technisch erforderlich sind, um den gewünschten Onlinedienst zu erbringen, müssen freiwillig sein. Es muss umfassende Informationen darüber geben, wie sie genutzt werden sollen und was mit den auf diese Art gesammelten personenbezogenen Daten geschehen soll.

Cookie-Banner, die gegen die Vorgaben einer informierten und freiwilligen Einwilligung verstoßen, sind genau wie unvollständige oder fehlende Datenschutzerklärungen ein Warnzeichen. Wo immer möglich, verzichten Sie auf den Besuch solcher Websites.

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